Das Wohnen in Deutschland wird kontinuierlich teurer, und selbst mit mittlerem Einkommen ist es zunehmend schwierig, Wohneigentum zu erwerben, insbesondere in den großen Städten. Dieser anhaltende Preisanstieg auf dem Immobilienmarkt führt dazu, dass viele Menschen nach Alternativen zum traditionellen Hausbau suchen, da diese immer attraktiver werden.

Die steigenden Immobilienpreise haben dazu geführt, dass der Traum vom Eigenheim für viele unerreichbar geworden ist. Infolgedessen gewinnen alternative Wohnformen wie Tiny Houses, modulare Häuser und gemeinschaftliche Wohnprojekte an Popularität. Diese bieten kostengünstigere Optionen und ermöglichen es Menschen, ihren Wohnraumbedarf auf flexible und kreative Weise zu decken.

Darüber hinaus erkennen Städte und Gemeinden die Notwendigkeit, bezahlbaren Wohnraum für Bürger mit mittlerem und niedrigem Einkommen zu schaffen. Dies kann durch staatliche Förderprogramme, den Bau von Sozialwohnungen und die Schaffung von Wohnraumgenossenschaften realisiert werden.

Insgesamt spiegelt die steigende Nachfrage nach alternativen Wohnformen und die Anstrengungen zur Bewältigung der Wohnungsproblematik in Deutschland wider, wie teuer das Wohnen in vielen Regionen des Landes geworden ist. Diese Trends sind ein Zeichen dafür, dass die Suche nach Ersatzlösungen für den klassischen Hausbau an Bedeutung gewinnt.

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Tiny House

Woher kommt der Begriff  Tiny Houses ?

Der Begriff „Tiny House“ stammt aus den USA und bezieht sich auf kleine Wohnhäuser, die in der Regel nicht mehr als 37 Quadratmeter Wohnfläche haben und als „winzig“ gelten. Diese Häuser können mobil sein, aber es ist keine zwingende Voraussetzung.

In Deutschland gibt es keine festgelegten gesetzlichen Kriterien für Tiny Houses. Typischerweise bieten sie jedoch zwischen 8 und 55 Quadratmeter Wohnfläche und zeichnen sich durch ihre Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit aus, da sie weniger Ressourcen für Heizung und Bau benötigen und wenig Stauraum für Konsumgüter bieten. Ein charakteristisches Merkmal von Tiny Houses ist, dass sie alle wesentlichen Elemente eines normalen Hauses auf kleinem Raum unterbringen, einschließlich Wohn- und Sitzbereich, Küche, Bad und Schlafbereich.

Einige Tiny Houses sind autark und benötigen keine Anschlüsse für Strom, Wasser oder Abwasser. Dies ist jedoch normalerweise auf den Freizeitbereich beschränkt, z.B., wenn sie als Wochenendhäuser genutzt werden. Andernfalls müssen Tiny Houses an die Versorgung mit Strom, Wasser und Abwasser angeschlossen sein, um eine Baugenehmigung zu erhalten.

Tiny Houses können nicht nur als dauerhafte Wohnhäuser, sondern auch als Ferienunterkünfte, mobile Büros, Singlehäuser, Musikübungsräume oder Jagd- und Anglerhütten verwendet werden.

Wie sieht es mit den Zulassungen aus ?

Ein Tiny House mit Rädern, das auf öffentlichen Straßen bewegt werden soll, wird rechtlich als Wohnwagen betrachtet und muss daher für den Straßenverkehr zugelassen sein. Die Betriebserlaubnis wird von amtlich anerkannten Sachverständigen oder Prüfern des TÜV oder der DEKRA erteilt. Es gibt bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen:

  1. Das rollende Tiny House darf maximal 4 Meter hoch, 2,55 Meter breit und 3,5 Tonnen schwer sein, um die Zulassung als Wohnwagen zu erhalten.

Sobald die Zulassung erteilt wurde, müssen die Besitzer die rollenden Häuser wie Wohnwagen behandeln, was bedeutet:

  1. Anmeldung: Das Tiny House muss wie ein Wohnwagen offiziell angemeldet werden.
  2. Versicherung: Eine entsprechende Versicherung ist erforderlich, um das Tiny House im Straßenverkehr abzusichern.
  3. Steuern: Es können Steuern anfallen, die auf die Nutzung als Wohnwagen basieren.
  4. Technische Kontrolle: Regelmäßige technische Kontrollen sind notwendig, um die Sicherheit des Tiny Houses auf der Straße zu gewährleisten.

Wichtig ist zu beachten, dass die Wohnwagenzulassung nur in Deutschland gültig ist. Wenn das Tiny House ins EU-Ausland verbracht werden soll, ist entweder eine separate Zulassung im jeweiligen Land erforderlich oder alternativ eine Genehmigung gemäß der europäischen Rahmenrichtlinie 70/156/EWG (EG-Typgenehmigung) notwendig.

Kann ich mein Tiny House überall hinstellen ?

In Deutschland ist es wichtig zu beachten, dass Sie sich mit einem Tiny House nicht einfach an beliebigen Orten niederlassen können. Es ist notwendig, sich in ausgewiesenen Wohngebieten oder Ferienhaussiedlungen anzusiedeln. Zudem benötigen Sie eine Baugenehmigung (wie oben erwähnt). Eine Alternative für Tiny Houses auf Rädern besteht darin, auf Campingplätze auszuweichen, die Dauerstellplätze für solche Wohnformen zur Verfügung stellen.

Die Entscheidung für einen Campingplatz bietet oft zwei Vorteile: Sie befinden sich häufig an attraktiven Standorten und verfügen über eine gut entwickelte Infrastruktur. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Nutzung eines Campingplatzes bestimmte rechtliche und steuerliche Aspekte mit sich bringen kann, wie beispielsweise die Frage, ob Dauercamper Zweitwohnungssteuern zahlen müssen.

Wenn Sie Ihr Tiny House hauptsächlich als Ferienwohnung nutzen möchten, könnte auch die Option eines Freizeitgrundstücks in Betracht gezogen werden, das nicht für dauerhaftes Wohnen vorgesehen ist. Beachten Sie dabei, dass, wenn Sie weniger als vier Monate im Jahr in Ihrem Minihaus wohnen, die Vorschriften der Energieeinsparverordnung möglicherweise nicht gelten.

Es ist ratsam, sich vor dem Kauf oder der Installation eines Tiny Houses über die örtlichen Vorschriften und Möglichkeiten der Nutzung zu informieren, um rechtliche Probleme zu vermeiden.

Und was kostet so ein Tiny House ?

Tiny Houses sind in der Regel kostengünstige Eigenheime, aber ihre genauen Kosten variieren stark je nach Größe und Ausstattung. Laut dem Bundesverband Mikrohaus e.V. können Sie ein baugenehmigungsfähiges und energieeffizientes Mikrohaus in der Regel nicht unter 80.000 bis 90.000 Euro erhalten. Es ist wichtig zu beachten, dass bestimmte technische Nachweise wie Baustatik, Wärmeschutz, Standsicherheit und Schallschutz weitere Kosten von etwa 15.000 Euro verursachen können. Gegebenenfalls können noch zusätzliche Kosten für die Karosseriestatik in Höhe von etwa 10.000 Euro hinzukommen.

Die Gesamtkosten für ein Tiny House setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, darunter Grundstückspreise, Anschlussgebühren, Versorgungstechnik, Innenausstattung, Außenanlage und Baunebenkosten. Die Preise für Baugrundstücke für Tiny Houses variieren je nach Region erheblich. Der Bundesverband Mikrohaus e.V. empfiehlt, dass das Baugrundstück ohne zusätzliche Kosten idealerweise nicht mehr als die Hälfte des Gesamtpreises des Mikrohauses ausmachen sollte. Für die Unterbringung von Zufahrten und einem Pkw-Stellplatz sollte das Baugrundstück in der Praxis mindestens 250 Quadratmeter groß sein.